Demokratie statt Integration
Aufruf gegen die Ausgrenzung von MigrantInnen zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit
Unter der Überschrift "Demokratie statt Integration" widersetzen sich mehrere hundert Menschen aus dem öffentlichen Leben, aus Wissenschaft, Kultur, Zivilgesellschaft und Politik, der seit der Sarrazin-Debatte weit verbreiteten Haltung, gesellschaftliche Verhältnisse nach Kosten-Nutzen-Erwägungen durchzurechnen und Arme und MigrantInnen zur Ausschusspopulation zu erklären.
Demokratie sei kein Golfclub, wird im Aufruf klar gestellt. "Demokratie heißt, dass alle Menschen das Recht haben, für sich und gemeinsam zu befinden, wie sie miteinander leben wollen. Die Rede von der Integration ist eine Feindin der Demokratie."
Zu den ErstunterzeichnerInnen des Aufrufs gehören auch die Vorstands- und Kuratoriumsmitglieder des Instituts Solidarische Moderne (ISM), Sonja Buckel, Katja Dörner, Klaus Dörre, Andreas Fischer-Lescano, Stephan Lessenich, Katja Kipping, Thomas Seibert und Andrea Ypsilanti.
Die Stellungnahme ist im Netzwerk kritische Migrations- und Grenzregimeforschung (kritnet) entstanden. Das kritnet ist ein Zusammenschluss von Personen aus Wissenschaft, Aktivismus, Kunst und NGOs, die sich kritisch mit dem staatlichen, politischen, gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Umgang mit Migration auseinandersetzen. Der Aufruf wurde heute auch auf Seite 1 der Berliner tageszeitung veröffentlicht und kann online unter
http://www.demokratie-statt-integration.kritnet.org/ unterzeichnet werden.