Solidarische Mobilität: Sozial-ökologisch gerechte Verkehrsverhältnisse und demokratische Transformation
ISM-Workshop auf dem Zukunft für Alle-Kongress
- Georg Kurtz
Verkehrsverhältnisse und Mobilitätsverhalten müssen verändert werden für eine globale solidarische Perspektive. Eine Antriebswende ist längst nicht genug; es geht darum Automobilgesellschaft, Vielfliegerei und Verkehrswachstum zu überwinden. Wie aber sehen solidarische Alternativen aus? Und welche Schritte stehen jetzt an? Die Corona-Krise zeigt, dass Alltagsroutinen nicht in Stein gemeißelt sind, dass die Lobby der fossilen Konzerne nicht locker lässt und die Zukunft umkämpft bleibt.
Wie bewegen wir uns in 30 oder 50 Jahren zwischen Arbeitsplatz und Wohnung, in Stadt und Land und zwischen den vielen Bezugsorten unserer globalisierten Welt? Wir gehen davon aus, dass die weltweite Vernetzung von Menschen und Prozessen fortgesetzt wird und wir suchen nach Utopien, wie zugleich die sozialen und ökologischen Bedingungen so gestaltet sind, dass gutes Leben für alle möglich wird. Was soll auf lokaler und auf globaler Ebene auf uns zukommen? Welche Widersprüche, Widerstände und Gelegenheiten stehen im Raum? Unser zweiteiliger Workshop schaut aus verschiedenen Perspektiven in eine solidarische Zukunft und gibt Raum, die Herausforderungen und strategischen Ansatzpunkte zu besprechen.
Am 28. Februar 2020 veranstaltete das Institut Solidarische Moderne gemeinsam mit Attac das Forum Von der Automobilgesellschaft zur solidarischen Mobilität: Was braucht es für eine sozial-ökologische Verkehrswende? Austausch, Vernetzung und gemeinsame Positionierung wurden begonnen und sollen weiterentwickelt werden. Daran knüpfen wir an - in zwei Kapiteln: Jedes beginnt mit einem kurzen Abgleich der Utopien und einer Skizze der anstehenden gesellschaftlichen Auseinandersetzungen. Dazu laden wir Sprecher*innen aus unterschiedlichen Perspektiven ein, sich in kleinster Runde zu verständigen. Anmerkungen von weiteren Beteiligten via Chat sollen die Diskussion weiter führen. Es geht darum, wesentliche Gemeinsamkeiten für eine solidarische Verkehrswende zu finden.
Slot 1: Einstiege in die Utopie: Stärkung des öffentlichen Verkehrs und was noch?
11-12.30 Uhr
Verkehrsverhältnisse und Mobilitätsverhalten müssen verändert werden für eine globale solidarische Mobilität, so weit klar. In Corona ziehen sich jedoch Autobesitzer*innen in ihre Blechkisten zurück, der öffentliche Verkehr hat große Umsatzeinbußen. Wie kann der Trend umgedreht werden? Ver.di kämpft aktuell mit TVN2020 für bessere Arbeitsbedingungen im öffentlichen Nahverkehr, unterstützt von Fridays for Future u.a. Ist das die notwendige klimapolitische Wendung sozialer Kämpfe? Und wie sehen solidarische Alternativen überhaupt aus?
Vortragende: Unterstützerkreis #TVN2020 (Achim Heier) & I.L.A.-Kollektiv (Anton Brokow)
Kommentar: Sand-im-Getriebe (Marie Klee/Linda Kobel)
Moderation: Sabine Leidig
Slot 2: Rückbau oder elektrisch - Welche Zukunft hat die Autoindustrie?
15-16.30 Uhr
Klimagerechte Mobilität erfordert Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs. An der Autoindustrie hängen aber bis 1 Million Arbeitsplätze. Rettet die Elektromobilität die Autoindustrie oder ist mit dem Rückbau der Autoindustrie eine gundsätzliche Umorientierung von Beschäftigung nötig? Und wenn ja, wohin?
Vortragende: Gesprächskreis ZAUM der Rosa Luxemburg-Stiftung (Stephan Krull) & N.N.
Kommentar: Mareike lePelley (Friedrich-Ebert-Stiftung)
Moderation: Achim Heier
Die Veranstaltungen wird in Kooperation mit Attac organisiert.
Wichtig: Eine Anmeldung auf der Website des Kongresses ist bis zum 20. August notwendig!